Altersweitsichtigkeit – was sind meine Möglichkeiten

Von | 13. Dezember 2022

Wir alle beginnen das Altern schneller, als viele von uns wahrscheinlich denken. Bereits mit Anfang 20 beginnt unser Körper nämlich damit, langsam herunterzufahren. Zu einem Zeitpunkt, an dem das Leben doch erst richtig beginnt! Die ersten Abbauten des Körpers sind zwar im Normalfall gar nicht bis wenig bemerkbar – aber ab circa 30 Jahren und dem beginnenden Schwinden der Elastizität von Bandscheiben beispielsweise, kann es dann doch von vielen nicht mehr ignoriert werden.

Weitsichtigkeit

Weitsichtigkeit
(C) Martine / Pixabay

Auch die Altersweitsichtigkeit – die sogenannte Presbyopie – ist da keine Ausnahme. Und wer denkt, dass sie erst im höheren Alter auftritt, könnte falscher nicht liegen: bereits mit Anfang 40 beginnt sie sich zu entwickeln – und das bei jedem von uns. Bei einigen chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Multipler Sklerose sogar noch eher.

Wie entsteht die Altersweitsichtigkeit?

Das Problem mit der Presbyopie ist nämlich, dass sie nicht verhindert oder herausgezögert werden kann. Unser Auge ist in der Lage, sich je nach Entfernung, in die wir schauen, anzupassen. Dabei ist es vor allem die Nahsicht, die für das Auge besonders anstrengend ist. Während die Linse sich lediglich abflacht, wenn wir in die Ferne sehen, benötigen wir für das Scharfsehen die Hilfe unser Augenmuskulatur. Je dichter ein Objekt ist, umso stärker muss der Augenmuskel die Linse wölben (ein Vorgang, der in der Medizin als „Akkommodation“ bezeichnet wird.) Ab etwa 40 – also mit etwaigem Beginn der Presbyopie – beginnen unsere Muskeln langsam abzuschwächen; auch der des Auges. Eine zunehmende, ebenfalls altersbedingte Verhärtung unserer Linse im Zusammenspiel mit dem schwächer Werden des Muskels macht also ein Fokussieren auf Objekte dicht vor uns zunehmend schwieriger.

Woran erkennt man die Alterssichtigkeit?

Erste Symptome, die auftreten können, sind die offensichtlichen Schwierigkeiten damit, sich auf nahe Objekte zu konzentrieren – vor allem beim Lesen ist es besonders auffällig. Zunehmende Müdigkeit oder nicht ausreichende Raumbeleuchtung verstärken den Effekt zusätzlich und kann für Konzentrationsschwäche und sogar Kopfschmerzen sorgen.

Wie kann man ihr entgegenwirken?

Wie bereits weiter oben erwähnt gibt es keine Möglichkeiten eine Altersweitsichtigkeit abzumildern oder tatsächlich vorzubeugen. Es gibt zwar bestimmte Bewegungen und Tipps, wie die Augenmuskulatur zumindest etwas geschmeidiger gehalten werden kann, aber auch diese können einer altersbedingten Abschwächung nicht entgegenwirken – ganz zu schweigen von der Versteifung der Linse. Die einzige Lösung? Sehhilfen.

Am beliebtesten sind die sogenannten Lesebrillen – oder Gleitsichtbrillen, wenn bereits eine andere Sehschwäche wie beispielsweise Kurzsichtigkeit vorherrscht. Diese Mehrstärkenbrillen sind speziell an die eigenen Augen angepasst und erlauben unterschiedliche Dioptrien-Bereiche auf nur einem Glas. Die gleichen Möglichkeiten bieten übrigens auch multifokalen Kontaktlinsen, falls diese Brillen vorgezogen werden. Auch Laserbehandlungen sind bei Altersweitsichtigkeit möglich.