Hilfsmittel bei Inkontinenz: Diese Produkte stehen Betroffenen zur Auswahl

Von | 26. Januar 2022

Inkontinenz ist für viele Betroffene noch ein Tabuthema. Dabei leiden allein in der Bundesrepublik schätzungsweise zwischen sechs und acht Millionen Menschen unter dem unkontrollierten Harnabsatz, der sich auf unterschiedliche Gründe und Erkrankungen zurückführen lässt. Besonders bei einer stark ausgeprägten Inkontinenz ist der Alltag der Betroffenen oftmals eingeschränkt. Es gibt aber einige Hilfsmittel, die das Leben von inkontinenten Personen deutlich erleichtern und die Lebensqualität verbessern können.

Inkontinenz

Inkontinenz
© Andriy Popov / PantherMedia

Windeln, Slips und Windelhosen verhindern ein Auslaufen von Harn

Wer unter Inkontinenz leidet, kann seinen Harmabsatz nicht wie gewohnt kontrollieren. Es kommt zu einem unerwünschten und manchmal sogar unbemerkten Absondern von kleinen, aber auch größeren Urinmengen. Dies stellt die Betroffenen im Alltag vor einige Herausforderungen, denn sie möchten natürlich nicht, dass ihr Problem von Freunden, Kollegen oder Fremden bemerkt wird. Aus diesem Grund kommen Hilfsmittel bei einer Inkontinenz wie Windeln oder Slips häufig zum Einsatz. Welches Produkt genau angewendet wird, hängt in erster Linie davon ab, wie stark die Inkontinenz ausgeprägt ist. Wird nur vergleichsweise wenig Urin abgesetzt, eignen sich Slips, die über eine integrierte Einlage verfügen und in der Lage sind, Tropfen und kleinere Mengen aufzusaugen. Die Flüssigkeit wird im Inneren eingeschlossen, was auch eine unerwünschte Geruchsbildung verhindert. Ist die Inkontinenz dagegen stärker ausgeprägt, reichen Slips nicht aus. Dann empfiehlt sich der Einsatz von Windeln oder Windelhosen. Dies gilt für mobile Betroffene ebenso wie für bettlägerige Personen, die von Angehörigen oder Fachkräften gepflegt werden. Bettlägerige Patienten sollten zudem auf speziellen Unterlagen liegen, die ebenso wie die Windeln selber in der Lage sind, Urin aufzusaugen und zu verhindern, dass die Flüssigkeit in die Matratze eindringt und diese nachhaltig schädigt. Geeignete Hygiene Unterlagen können auch von mobilen Menschen verwendet werden, die ihr Bett während der Nacht schonen möchten.

Bezahlt die Krankenkasse Hilfsmittel für inkontinente Personen?

Personen, die unter Inkontinenz leiden, müssen oftmals viel Geld für entsprechende Hilfsmittel ausgeben. Nicht jeder kann sich Windeln, Unterlagen und andere Produkte leisten, denn abhängig von der Ausprägung der Inkontinenz werden nicht selten viele Hilfsmittel benötigt, die in der Anschaffung nicht billig sind. Es ist aber möglich, die Kosten von der Krankenkasse übernehmen zu lassen, wenn dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Wer innerhalb von vier Stunden mindestens 100 ml Urin unkontrollierbar absetzt, hat Anspruch auf eine Kostenübernahme. Lediglich 10 Prozent Zuzahlung muss der Betroffene selbst leisten. Dieser Betrag darf aber die Summe von 10 Euro pro Monat nicht überschreiten.

Wie sieht es mit Hilfsmitteln bei einer Stuhlinkontinenz aus?

Neben der häufiger vorkommenden Harninkontinenz gibt es auch eine Stuhlinkontinenz, bei der unkontrolliert Kot abgesetzt wird. Dieser Zustand ist für die Betroffenen oftmals noch schlimmer, da der Kotabsatz mit einer starken Geruchsentwicklung verbunden ist. Auch hier gibt es aber Hilfsmittel, die verhindern, dass es unterwegs oder am Arbeitsplatz zu unterwünschtem Stuhlgang kommt. Dazu gehören beispielsweise Analtampons, die ebenso verwendet werden wie Tampons für die Menstruation. Werden diese diskreten Hilfsmittel eingesetzt, kann es zu keinem Absetzen von festem Stuhl kommen. Nicht nur Verschmutzungen der Kleidung und Geruchsbildungen bleiben aus: Auch Ausschläge und Entzündungen im Analbereich fallen zuverlässig weg.