Physiotherapie vor, während und nach der Reha

Von | 27. September 2019

Physiotherapie als maßgeblicher Bestandteil einer Reha

Die Physiotherapie ist bei vielen Erkrankungen oder nach Unfällen ein maßgeblicher Bestandteil der Rehabilitation. Dabei kann die Physiotherapie vor, während und nach der Reha stattfinden. Erfahren Sie hier mehr darüber, welche Maßnahmen dabei durchgeführt werden und welche Ziele Physiotherapeuten damit erreichen wollen.

Welche Maßnahmen gehören zur Physiotherapie?

Zur Physiotherapie gehören verschiedene Maßnahmen, die gegen Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit oder Funktionalität des Körpers wirken.

Physiotherapie

Physiotherapie als wichtige Rehamaßnahme (C) Bild: Angelo Esslinger / Pixabay

Zur Physiotherapie gehört zum einen die Krankengymnastik. Dabei können passive und aktive Bewegungen zum Einsatz kommen. Passiv bedeutet, dass die Bewegung von außen geführt wird (zum Beispiel durch den Therapeuten). Aktive Bewegungen werden selbstständig durchgeführt. Unter Physiotherapie fällt auch die physikalische Therapie, zu der Massagen, Lymphdrainagen, Wasseranwendungen, Hitze- oder Kältebehandlungen zählen (1).

Gut ausgestattete Rehakliniken und Physiotherapiepraxen bieten oft eine Vielzahl verschiedener Behandlungen an. Dazu können unter anderem folgende Maßnahmen gehören:

  • Krankengymnastik an Trainingsgeräten oder ohne Geräte zur Stärkung von Ausdauer und Kraft
  • Erlernen und Durchführung bestimmter Sportarten (zum Beispiel Nordic Walking)
  • Atemtherapien bei Asthma, COPD und anderen Lungenerkrankunegn
  • Physiotherapie nach Bobath: Bei Störungen des Nervensystems (zum Beispiel nach einem Schlaganfall) werden Bewegungen wiederholt trainiert, um normale Haltungs- und Bewegungsmuster zu aktivieren.
  • Rückenschule zur Vorbeugung und Behandlung von Rückenschmerzen und zur Reha nach orthopädischen Operationen
  • Physikalische Therapie: Verschiedene Massagen, Wärme- oder Kältetherapie, Hydrotherapie (Behandlung mit Wasser), Elektrotherapie (Behandlung mit Strom)
  • Skoliose-Behandlung nach Lehnert-Schroth
  • Gangschule, Gleichgewichtsübungen oder Stabilisationstraining

Einige Praxen bieten zusätzlich auch Osteopathie, Manuelle Therapie oder Therapien für Selbstzahler wie Entspannungsbehandlungen, Massagen oder Fußreflexzonentherapie an. Auch Hausbesuche sind bei manchen Praxen möglich, wenn der Weg zum Physiotherapeuten schwerfällt.

Welche Ziele hat die Physiotherapie?

Je nach Ausgangslage und Erkrankung kann eine Physiotherapie unterschiedliche Ziele haben. Oft geht es um die Erhaltung oder Wiedererlangung der Bewegungsfähigkeit und Leistungsfähigkeit. Auch die Linderung von Schmerzen ist oft Ziel einer physiotherapeutischen Behandlung. Kraft und Ausdauer können verbessert werden. Mit entsprechenden Maßnahmen können außerdem die Durchblutung und der Stoffwechsel angeregt werden. Nach Operationen, Schlaganfällen, Unfällen oder anderen Erkrankungen kann es auch nötig sein, Bewegung und Funktion wieder herzustellen oder ganz neu zu erlernen. Eine Physiotherapie kann den Gleichgewichtssinn und die Körperwahrnehmung stärken, um Stürze zu verhindern oder die Körperhaltung zu verbessern. Oft lassen sich durch physiotherapeutische Maßnahmen auch die Mobilität und Selbstständigkeit von Patientinnen und Patienten erhalten und verbessern.

Physiotherapie ist oft maßgeblicher Bestandteil der Reha

Eine Physiotherapie kann manchmal vor einer Reha zur Behandlung akuter Probleme, zur Therapie chronischer Erkrankungen oder zur gezielten Vorbereitung auf eine Operation oder auf die Reha durchgeführt werden.

Während der Reha gehört die Physiotherapie bei einer Vielzahl von Erkrankungen maßgeblich zur Therapie dazu. Dabei können je nach Ursache für die Reha unterschiedlichste Maßnahmen zum Einsatz kommen. Nach der Reha ist es oft wichtig, diese Maßnahmen oder bestimmte Übungen daheim selbst weiterzuführen. Manche Anwendungen benötigen jedoch weiterhin professionelle Anleitung oder spezielle Geräte. In diesen Fällen wird die Physiotherapie anschließend in einer Physiotherapiepraxis fortgesetzt.

Über die Autorin

Dr. Silvia Nold ist promovierte Biologin mit mehrjähriger Erfahrung in der medizinisch-wissenschaftlichen Diagnostik.

Quellen

(1) Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V.