Was kann man gegen eine vergrößerte Prostata tun?

Von | 24. Februar 2023
Arztgespräch

Arztgespräch
(C) Monkeybusiness / Panthermedia

Am vergangenen Weltkrebstag 2023, der am 4. Februar abgehalten wurde, hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie erneut dazu aufgerufen, Verbesserungen zur Prostata-Früherkennung zu schaffen. Doch wie erkennt man eine vergrößerte Prostata und was können Betroffene dagegen tun?

Symptome einer vergrößerten Prostata erkennen

Eine vergrößerte Prostata kann man an verschiedenen Symptomen erkennen. Dazu zählen die folgenden Beschwerden:

1. Probleme beim Wasserlassen, insbesondere beim Starten des Harnflusses oder wenn nur ein schwacher Harnstrahl erschein
2. Häufiges Wasserlassen, wenn Männer öfter, besonders nachts, urinieren müssen
3. Nachträufeln kleiner Mengen Urin
4. Das Gefühl, dass die Blase beim Urinieren nicht vollständig entleert wird
5. Häufig wiederkehrende Harnwegsinfektionen
6. Blut im Urin

Männer, die an einer vergrößerten Prostata leiden, weisen jedoch nicht immer spezifische Symptome auf. Wenn jedoch die genannten Beschwerden auftreten, ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren und die Ursache abzuklären.

Behandlungsmöglichkeiten wahrnehmen

Im Fall einer vergrößerten Prostata gibt es je nach Alter des Patienten und Schwere der Symptome unterschiedliche Therapieformen. Dazu zählt in erster Linie die medikamentöse Behandlung, um die Symptome zu lindern. Medikamente gegen eine vergrößerte Prostata wirken im Bereich der Muskelentspannung der Blase. Darüber hinaus gleichen sie den Hormonhaushalt aus. Zusätzlich können minimale invasive Verfahren zum Einsatz kommen. Bei diesen Verfahren ist keine offene Operation nötig. Zu den minimalen invasiven Verfahren zählen die transurethrale Resektion der Prostata (TURP), bei welcher der Symptome-verursachende Teil der Prostata entfernt wird, die Urolift-Technik, bei der das überschüssige Gewebe der Prostata mit kleinen Implantaten zur Seite gedrängt wird sowie die Möglichkeit der Prostata-Laserchirurgie. Bei der Prostata-Laserchirurgie kann mittels Laser überschüssiges Gewebe durch die Harnröhre entfernt werden. Ein Blutverlust findet bei dieser Behandlungsmethode praktisch nicht statt. In schweren Fällen, oder wenn andere Behandlungsmethoden nicht wirken, kann eine vergrößerte Prostata auch mithilfe einer offenen Operation behandelt werden.

Den Lebensstil verändern

Nicht immer ist eine vergrößerte Prostata auf den Lebensstil zurückzuführen. Denn mit zunehmenden Alter steigt das Risiko für eine vergrößerte Prostata. Jedoch kann ein ungesunder Lebensstil das Risiko für die Erkrankung erhöhen. Betroffene können deshalb einiges tun, um dieses Risiko zu minimieren und die Beschwerden abzumildern. Dabei spielt die Ernährung eine große Rolle. Als Prostata-Patient sollte man auf rotes Fleisch und gesättigte Fette verzichten und stattdessen vermehrt auf Ballaststoffe, Obst und Gemüse zurückgreifen. Da Übergewicht und Adipositas ebenfalls Risikofaktoren für eine vergrößerte Prostata darstellen, sollten Prostata-Patienten eine Gewichtsreduzierung anstreben und mehr Bewegung in den Alltag integrieren. Weitere Risikofaktoren für die Erkrankung sind ein übermäßiger Konsum von Alkohol, Koffein und Nikotin. Ebenfalls kann chronischer Stress dazu beitragen, dass sich die Prostata vergrößert. All diese Faktoren müssen zwar nicht der Auslöser der Erkrankung sein. Bei einer bereits vergrößerten Prostata kann ein gesunder Lebensstil jedoch dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.