Diabetes

Zuckerkrankheit – Diabetes

von Dr. med. Mathäus Fehrenbach (Facharzt für Allgemeinmedizin, Badearzt, Naturheilverfahren)

Geschwür am diabetischen Fuß

Geschwür am diabetischen Fuß - Bildlizenz: Gemeinfrei; Urheber: Papa1234

Der Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich auf die Verwertung eines wichtigen Nährstoffes des Organismus, des Zuckers, bezieht. Traubenzucker spielt im Energiehaushalt der Organfunktionen eine bedeutsame Rolle. Das Insulin, ein körpereigenes Hormon aus der Bauchspeicheldrüse, hat die Aufgabe, die Kraftstoffreserven, das Glykogen, für den ständigen Energiebedarf des Körpers bereitzustellen. Liegt nun eine erbliche Organschwäche des insulinbildenden Anteiles der Pankreas vor, kann sich die Zuckerharnruhr, wie der Diabetes früher genannt wurde, vorzugsweise in bestimmten Lebensaltern manifestieren. Aus der Tatsache, daß gerade in den Zeiten hormoneller Instabilität, der Pubertät und des Klimakteriums, die Zuckerkrankheit besonders häufig aufzutreten pflegt, wird das Zusammenspiel der innersekretorischen Drüsen deutlich. Aber auch exogene Ursachen bedürfen eingehender Betrachtung, weil sich dadurch wichtige Konsequenzen für die Therapie ergeben. Die Erfahrung lehrt uns, daß langjähriges Übergewicht einerseits, aber auch einseitige Ernährungsgewohnheiten andererseits, der überwiegende Verzehr von Zucker, zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Weißmehlprodukten über einen längeren Zeitraum hinweg, das Auftreten eines Diabetes begünstigen.

Die Normalwerte des Nüchternblutzuckers liegen zwischen 70 und 120 mg% bzw. zwischen 50 und 100 mg%, je nach Bestimmungsmethode. Nach den jeweiligen Mahlzeiten darf ein Blutzuckeranstieg bis 160 mg% erfolgen. Überschreitet der Blutzucker den Grenzwert von 180 mg%, dann wird Zucker über die Niere in den Urin ausgeschieden. Durch eine einfache Teststreifenuntersuchung können im Urin bereits Spuren von Traubenzucker, die einen behandlungsbedürftigen Diabetes aufzeigen, nachgewiesen werden. Erhöhte Blutzuckerwerte in der Vorstufe des Diabetes machen zum Nachteil des Patienten und des behandelnden Arztes keine ausgeprägten Beschwerden. Hinweise sind Trockenheit im Mund, ständiges Durstgefühl, zunehmende körperliche Leistungsschwäche, Auftreten von Hautinfektionen, Juckreiz an den verschiedensten Körperstellen, schlecht heilende Wunden und nicht erklärbarer Gewichtsverlust.

Ständig erhöhte Blutzuckerwerte beweisen das Vorliegen eines leichten, mittelschweren oder schweren Diabetes. Die Höhe der Blutzuckerwerte, die immer sowohl nüchtern als auch 1-2 Stunden nach dem Essen registriert werden sollten, empfiehlt folgende Stadieneinteilung:

1. Leichter Diabetes: Nüchternblutzucker um oder über 120 mg% und der Wert eine Stunde nach dem Frühstück (postprandial) 160 bis 200 mg%.

2. Mittelschwerer Diabetes: Nüchternblutzucker bis 200 mg%, postprandial bis 260 mg%.

3. Schwerer Diabetes: Nüchternblutzucker über 200 mg%, postprandial über 260 mg%.

Den angegebenen Blutzuckerwerten liegen Normwerte von 80-120 mg% zugrunde.

Während beim leichten Diabetes durch Gewichtsverminderung (sofern Übergewicht vorliegt) und Diät allein die Blutzuckerwerte normalisiert werden können, ist im 2. Stadium eine medikamentöse Führung erforderlich. Im 3. Stadium reichen auch die Zuckertabletten nicht mehr aus. Der Patient muß stationär auf Insulin eingestellt werden.

Die Zuckerkrankheit ist ein heimtückisches Leiden, das strengster Beachtung seitens des Patienten und aufmerksamer Überwachung durch den behandelnden Arzt bedarf. Sehr häufig, das sei immer wieder betont, werden ausgesuchte Stromgebiete des Blutkreislaufes in Mitleidenschaft gezogen:

1. In den Beinen treten beim Spazierengehen nach einer bestimmten Wegstrecke (zwischen 100 und 500 m) Verkrampfungen auf, die beim Stehenbleiben verschwinden. Sinnigerweise fand sich für dieses typische Symptom die Bezeichnung »Schaufensterkrankheit« (Durchblutungsstörungen, arteriell).

2. Die Nieren können in späten Krankheitsstadien in ihrer Durchblutung veröden. Die harnpflichtigen Substanzen werden nur noch mangelhaft ausgeschieden. Es kann zu einer fortschreitenden Harnvergiftung kommen.

3. Durch vorzeitige Starbildung und Gefäßveränderung des Augenhintergrundes wird das Augenlicht gefährdet.

4. Das Blutgefäßsystem des Herzens verengt sich ebenfalls und macht das Herz infarktanfällig. Gleichermaßen ist das Gehirn aufgrund vorzeitiger sklerotischer Gefäßprozesse der Gefahr eines Schlaganfalles ausgesetzt.

Obwohl in manchen Fällen schon geringfügige Blutzuckererhöhungen die eben genannten Gefäßveränderungen herbeiführen können, so muß doch gerechterweise eingeräumt werden, daß vielfach beträchtlich erhöhte Blutzuckerwerte ohne grobe gesundheitliche Störungen angetroffen werden.

Die gesundheitlichen Negativ-Folgen sind jedoch nicht berechenbar. Darum ist jeder Diabetiker, wenn ihm seine Gesundheit lieb ist, gehalten, das Unvorhersehbare einzukalkulieren. Keine Krankheit ist durch die Nahrungszufuhr so zu beeinflussen wie gerade der Diabetes.

Diät:

In der Äußerung des Diabetikers »Bevor ich anfange, weniger zu essen, nehme ich lieber eine Zuckertablette mehr« wird das ganze Dilemma deutlich, dem sich der Arzt oft gegenübersieht. Am Widerstand des Patienten scheitert so manche ärztliche Verordnung. Sicher ist es einfacher, eine Tablette zu schlucken, als sich den Mühen einer Reduktionskost und dem Diktat ungeliebter Diätvorschriften zu beugen. Die gesundheitlichen Gefahren, die dem Diabetiker durch die Heimtücke seiner Erkrankung drohen, können gar nicht drastisch genug geschildert werden, um den Patienten zu den beiden wichtigsten Behandlungsleitlinien in der Zuckertherapie zu bewegen, der Gewichtsverminderung und der Zuckerdiät. Der schwergewichtige Diabetiker kann mit hoher Wahrscheinlichkeit seinen entgleisten Zuckerstoffwechsel mit diesen beiden Maßnahmen allein wieder in Ordnung bringen.

Für den behandelnden Arzt ist es immer wieder überraschend und aufschlußreich, mit welcher Geschwindigkeit bei einem Fastenden erhöhte Blutzuckerwerte der Normalität zueilen. Die Abnahmediät sollte natürlich dem strengen Reglement der Zuckerdiät unterworfen werden, weil zwei Notwendigkeiten den Speiseplan bestimmen, einmal die Gewichtsabnahme, zum anderen eine überlegte Nahrungsauswahl. Zunächst sollen die grundsätzlichen Ernährungsrichtlinien für die Zuckerkranken zu Worte kommen.

1. Weißer, brauner Zucker und alle Nahrungsmittel, die mit Zucker, Traubenzucker oder Honig zubereitet werden, müssen strengstens gemieden werden (Marmelade, Konfekt, Plätzchen, Kuchen, Torten, gewisse Brotsorten, Eis, kandierte Früchte, Kompott, Schokolade, Pralinen usw.). Alle Lebensmittel, die durch ihre Süße verführen, müssen vom Diätplan des Diabetes gestrichen werden.

2. Alle Zuckerarten sind für den Diabetiker verboten. Dagegen sind die Kohlehydrate nicht nur erlaubt, sondern als Energiespender sogar notwendig. Die Tagesmenge soll bei Unter- und Normalgewicht nicht unter 200 g, was etwa 18 Broteinheiten entspricht, liegen. Zu den Kohlehydraten zählen: Alle Brotsorten, soweit sie keinen Zuckerzusatz führen, alle Mehlprodukte und Getreideerzeugnisse wie Reis, Gries, Haferflocken, Sago und andere Teigwaren, Kartoffeln, Gemüse und Obst. Sie bedürfen allerdings der Einteilung und Berechnung nach Brot- oder Kohlehydrateinheiten laut folgendem Schema:

1 Broteinheit (BE) = 25 g Schwarzbrot (Grahambrot, Pumpernickel) oder 20 g Weißbrot (1/2 Brötchen) = 12 g Kohlehydrate = 50 Kalorien.

Die Kalorienmenge muß für jeden Zuckerkranken anhand seines Gewichts, seines Alters, seines Geschlechts und seiner Tätigkeit extra berechnet werden. Zuständig für die Erstellung eines genauen Diätplanes ist der Fachmann, der Arzt oder das Krankenhaus. Eine über den Daumen gepeilte Diät ist ein erhebliches Gesundheitsrisiko! Diese Tatsache muß jedem, dem gesundheitliche Gefahren durch erhöhten Blutzucker drohen, mit allem Nachdruck eingehämmert werden.

3. Auch das Fett muß wegen seiner ungünstigen Beeinflussung des Kohlehydratstoffwechsels beschränkt werden. 60 g einschließlich des Kochfettes und der versteckten Fette sollten nicht überschritten werden. Für den Brotaufstrich bleiben etwa 15 g übrig. Während pflanzliche Fette gegenüber Hartfetten und Schweineschmalz zu bevorzugen sind, verspricht der Austausch der Butter durch Margarine keinen gesundheitlichen Vorteil.

4. Gemüse, soweit nicht Übermengen verzehrt werden, erfordern als Kohlehydrat keine besondere Berechnung in der Diätaufstellung. Allerdings sollte bei Karotten, allen Rübensorten, Bohnen, Erbsen, Schwarzwurzeln und Sellerie das Kochwasser abgeschüttet werden. Obst ist im Rahmen der Kohlehydratberechnung erlaubt, nur auf Bananen, Weintrauben und Süßkirschen sollte grundsätzlich verzichtet werden. 1/4 l saurer Naturwein entspricht 1 BE; 1/2 Flasche Weizenbier wird gleichermaßen berechnet; gegen einen gelegentlichen Kognak, Whisky oder »Klaren« ist nichts einzuwenden. Obstsäfte werden, soweit sie frisch gepreßt sind, ebenfalls pro 100 g mit 1 BE in Rechnung gestellt. Sehr süße Säfte, wie z. B. Trauben- oder Kirschsaft, stören die Diät.

5. Gewisse Nahrungsmittel werden im Diätplan des Diabetikers nicht mit BE aufgerechnet, z. B. Fleisch, Eier und Blattsalate, müssen jedoch als Kalorienträger in die Gesamtberechnung einbezogen werden.

6. Zur Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Verbrennungsprozesses sind 6 Mahlzeiten erforderlich: 1. Frühstück um oder vor 8.00 Uhr, 2. Frühstück gegen 10.00 Uhr, Mittagessen zwischen 12.00 und 13.00 Uhr, kleine Zwischenmahlzeit zwischen 15.00 und 16.00 Uhr, Abendessen zwischen 18.00 und 19.00 Uhr und 1 Spätimbiß gegen 21.00 Uhr.

Zucker-Abnahmediät 1000 Kal.:

1. Frühstück: 2 Scheiben Brot ä 25 g =2 BE, 10 g Butter, 1 Ei, Tee oder Kaffee.

2. Frühstück: 1/4 l fettarme Milch = 1 BE.

Mittagessen: 150 g Fleisch, 120 g Kartoffeln geschält (hühnereigroß) = 2 BE, grüner Salat und Gemüse. Nachtisch: 120 g Grapefruitsaft = 1/8 l = 1 BE.

Zwischenmahlzeit: Tee oder Kaffe, 1 Scheibe ungesüßten Zwieback = 1 BE.

Abendessen: 1 Joghurt (240 g) = 1 BE und 1 Scheibe Brot, 25 g = 1 BE.

Spätmahlzeit: 1 Apfel = 1 BE.

Diese Nahrungsmenge enthält 10 Broteinheiten (BE). Anhand von Austauschtabellen und Ernährungsvorschriften für Diabetiker kann auf diese Weise für jedes Alter, jedes Gewicht und jede Tätigkeit ein Diätplan nach Kalorienbedarf aufgestellt werden. Die hier gegebene Empfehlung soll nur ein beliebiges Beispiel sein.

Kneipp:

Daß sich Kneippanwendungen beim Diabetiker auf Blutkreislauf und Stoffwechsel günstig auswirken, liegt auf der Hand. Der Kaltanteil ist zu verlängern, der Gebrauch der kleinen Kaltanwendungen ist unbedingt zu empfehlen.

Tgl. kaltes Armbad und Wassertreten, statt dessen auch Wechselarm-, Wechselknie-, Wechselschenkel-, Wechselschenkelkreuz- oder Wechselunterguss. Wöch. 1 x 3/4-Bad mit Haferstroh, anschl. Abguss; lx Sitzbad, anschl. Schenkel- oder Unterguss; 2x Oberaufschläger oder Lendenwickel mit Salzwasser. Allgemeine Maßnahmen: s. Abhärtung. Reichlich Bewegung in Form von Gymnastik, Sport und Spaziergängen; auch Atemübungen.

Tee:

Bohnenschalen

Haferstroh

Boldoblätter

Heidelbeerblätter aa ad 100,0

Tgl. 3×1 Tasse; kalt ansetzen, aufkochen, 10 Min. ziehen lassen.


Homöopathie:

Syzygium Jambolanum         D2

Kreosotum                              D4 55 ad 40,0

Tgl. 3×20 Tr.

Medikamente:

Nach Verordnung des Arztes. Er entscheidet, ob die Behandlung des jeweiligen Diabetes 1. mit Diät allein, 2. mit Diät und Medikamenteinnahme, 3. mit Diät und Insulin-Injektionen erfolgen muß.

Das Zuckerkoma: Die Zuckerkrankheit ist nicht nur mit Langzeitschäden im Kreislaufgebiet ausgesuchter Gefäßbezirke behaftet. Dem insulinpflichtigen Diabetiker droht auch das Koma, ein dramatisches, eindrucksvolles Krankheitsbild. Erste Vorboten sind Müdigkeit, Nachlassen des Appetits bis zu Übelkeit, Brechreiz und vor allen Dingen vermehrtes Durstgefühl mit häufigem Wasserlassen. Im Verlauf dieses akuten Zustandsbildes trübt sich das Bewußtsein bis zur Bewußtlosigkeit ein. Eine tiefe, verlangsamte Atmung, kalte trockene Haut an Händen und Füßen und ein eigenartiger Obstgeruch der Atemluft erhärten die Diagnose: »Coma diabeticum«, eine dringliche ärztliche Notfallsituation. Die unbedingt notwendige Blutuntersuchung beweist dann eine Entgleisung des Zuckerstoffwechsels mit extrem hohen Blutzuckerwerten. Die Ursache für das Hineingleiten in einen komatösen Zustand ist verschieden. Grobe Diätfehler einerseits, aber auch eigenwillige Änderung der verordneten Insulindosis lassen die Blutzuckerwerte über die tolerablen Grenzen hinausschießen. Häufig verändert sich auch die Stoffwechsellage eines Zuckerpatienten ohne erkennbaren Grund, so daß die ursprünglich verordnete Insulinmenge für den echten Bedarf des Organismus nicht mehr ausreicht. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen, die heute bereits vom Patienten selbst durchgeführt werden können, informieren rechtzeitig über die Notwendigkeit einer Neueinstellung der Insulindosis. Weitere mögliche Ursachen sind extremer körperlicher oder psychischer Streß, Durchfall mit Erbrechen, Schwangerschaft und eine Überfunktion der Schilddrüse.

Die Blutzuckerwerte schwanken beim Gesunden zwischen 70 bis 120 mg% nüchtern und dürfen nach dem Essen die Grenzmarke von 160 mg% erreichen. Eine hochgradige Überzuckerung des Körpers mit Blutzuckerwerten zwischen 600 und 1000 mg% führt, wie wir bereits gehört haben, zu dem bedrohlichen Krankheitsbild des diabetischen Komas, dessen Hauptmerkmal die Bewußtlosigkeit ist.

Der Insulinschock: Wie reagiert nun der Organismus auf ein Absinken des Blutzuckerspiegels unter 40 mg%? Es kommt ebenfalls zu einer Bewußtlosigkeit, die sich jedoch vom Überzuckerungskoma wesentlich unterscheidet. Mit dem Schwinden des Bewußtsein treten Zuckungen und eigenartige Bewegungen auf, ein Beweis, daß der Zuckermangel primär das Gehirn in Mitleidenschaft zieht. Kalter Schweiß bedeckt Körper und Stirn, während Atmung und Puls normal bleiben.

Die Ursache des hypoglykämischen Schocks ist fast immer eine zu hohe Insulindosierung. Plötzlich veränderte Lebensgewohnheiten bei Reisen oder auch Veränderungen der Diät können bei gleichbleibender Insulinzufuhr, besonders in den Morgenstunden, zu dem gefürchteten Insulinschock führen.

Der herbeigerufene Notarzt, dem möglicherweise der Patient unbekannt ist, von den Angehörigen jedoch die Ursache der Bewußtlosigkeit, seine Zuckerkrankheit, erfährt, steht vor einem Entscheidungsdilemma: Handelt es sich um ein Überzuckerungskoma oder um einen Unterzuckerungsschock? Der behandelnde Kollege wird jeden Hinweis, der ihm die Diagnose erleichtert, von den Angehörigen mit Dankbarkeit entgegennehmen. Die Umgebung eines insulinspritzenden Diabetikers sollte sich deswegen die geschilderten Symptome eines Zuckerkomas und des Insulinschocks genauestens einprägen. Die bedrohliche Unterzuckerung mit Schockzeichen sucht den Patienten nicht schlagartig heim. Vorboten sind Müdigkeit und Schwäche, Druckgefühl in Leib und Brust, motorische Unruhe, Heißhunger, leichtes Schwitzen, Angst und Beklemmungsgefühle, nicht zu vergessen ein unangenehmer Kopfschmerz. Der erfahrene Zuckerkranke führt immer ein Päckchen Traubenzucker bei sich, um bei den ersten Anzeichen der Unterzuckerung durch Einnahme des schnell resorbierbaren Traubenzuckers den drohenden Schock zu verhindern. Die oben genannten Symptome sind nicht nur Folge eines Überangebots an Insulin per injectionem. Zuckerregulationsstörungen sind gar nicht so selten bei Magengeschwürkranken und nach Magenoperationen, aber auch als Funktionsstörung bei Überschlanken mit Unterblutdruck.

Beachte:

1. Ein kluger, um seine Gesundheit besorgter Diabetiker wird sich als wichtigstes Haushaltsgerät eine Küchen- oder Briefwaage zulegen.

Gerade zu Beginn der Erkrankung müssen die einzelnen Lebensmittel genau abgewogen werden. Mit der Zeit weiß man die jeweiligen Nahrungsmittel mit dem Augenmaß zu bestimmen. Eine Kontrolle durch die Waage rundet jedoch die Tüchtigkeit durch Gewissenhaftigkeit ab.

Daß er sich die notwendigen schriftlichen Unterlagen, die über die Zusammenstellung der Diät und über Kohlehydrate und Broteinheiten Auskunft geben, besorgt, ist selbstverständlich.

2. Häufig gelingt es, durch Hafermahlzeiten die Stoffwechsellage günstig zu beeinflussen. Am besten wird das zweite Frühstück oder der Nachmittagsimbiß durch eine Haferflockensuppe oder durch Haferschleim gestaltet. 18 g Haferflocken entsprechen einer Broteinheit. Eine Milch-Haferflockensuppe, natürlich ohne weitere Zutaten, aus 32 g Rohhaferflocken zubereitet, entspricht also 2 Broteinheiten.

3. Immer wieder sträuben sich insulinpflichtige Diabetiker, deren Blutzucker weder durch Diät noch durch Medikamente in tolerable Grenzen zu zwingen ist, dem Rat des Arztes zur Umstellung auf Insulin zu folgen. Sie scheuen die Mühe des Injizierens, glauben, mit der Handhabung der Spritze nicht zurechtzukommen, oder fürchten gar den Stich durch die Haut. Manche Patienten hegen sogar die Befürchtung, einen einfachen Diabetes durch Insulinspritzen in ein kompliziertes Krankheitsbild zu verwandeln. Von entscheidender Wichtigkeit ist nur eines: Ein schlecht eingestellter Diabetes, der mit einem hohen Blutzuckerspiegel oder mit starken Schwankungen einhergeht, birgt erhebliche gesundheitliche Gefahren. Der Erkrankte setzt seine Gesundheit aufs Spiel und öffnet den bereits geschilderten Kreislaufschäden Tor und Tür. Eine Neueinstellung auf Insulin sollte immer stationär im Krankenhaus erfolgen. Die Voraussetzungen für eine ausführliche Instruktion, einmal in der Spritztechnik, zum anderen in der diätetischen Erfahrung, sind in stationärer Behandlung günstiger als in der ambulanten Praxis eines überlasteten Einzelarztes.

4. Eine echte Zuckerverwertungsstörung, ein Diabetes des 1., 2. oder 3. Grades, heilt nie von selbst aus. Auch die biologischen Mittel allein sind niemals ausreichend, um den Blutzucker in natürlichen Grenzen zu halten. Die Behandlungseinheit Diät, Tabletten oder Insulin ist unumgänglich. Es gibt gelegentlich Blutzuckerüberschreitungen, die mit Streß, seelischen Erschütterungen und hormonellen Entgleisungen zusammenhängen können. Diese »Blutzuckersprünge« dürfen jedoch nur vorübergehendes Ereignis bleiben. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen sind auch in diesem Falle notwendig.

Verfasser:
Dr. med. Mathäus Fehrenbach
(Facharzt für Allgemeinmedizin, Badearzt, Naturheilverfahren)

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