Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab 60

Von | 4. Mai 2022
Vorsorgeuntersuchung

Vorsorgeuntersuchung
(C) Foto: Jenny Friedrichs / Pixabay

Früherkennung verbessert Behandlungserfolge

Bereits ab 45 sollten Männer unbedingt an den jährlichen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen. Wird eine schwere Erkrankung wie Krebs, Herz-Kreislauf-Probleme oder Blutzucker rechtzeitig erkannt, sind die Behandlungserfolge deutlich höher.

Laut Münchner Verein geht nur jeder zehnte Mann zur Krebsvorsorge. Männer scheinen wahre Vorsorgemuffel zu sein. Das ist vollkommen unverständlich, da doch bekannt ist, dass durch die Vorsorgeuntersuchungen eine wichtige Grundlage geschaffen wird, um lange gesund zu bleiben.

Wie läuft ein typisches Vorsorge-Screening ab?

Zunächst einmal wird der Arzt mit Ihnen ein ausführliches Gespräch führen, um mehr über Ihren Lebensstil, Ihre Ernährungsgewohnheiten, Ihre familiäre Vorgeschichte und mögliche Beschwerden zu erfahren. Anschließend wird ein Sichtprüfung des gesamten Körpers erfolgen. Vielfach wird dabei auch der gesamte Bewegungsapparat, die Gelenke, das Nervensystem und die Sinnesorgane (Augen, Ohren) gecheckt.

Wenn Sie gleich alle Untersuchungen an einem Termin machen lassen – was sich anbietet – wird als nächstes ein Hautscreening gemacht, der Blutdruck gemessen, es wird Blut Ihnen abgenommen. Außerdem werden Sie gebeten eine Urin- und eine Stuhlprobe abzugeben.

Nach Auswertung aller Daten haben Sie dann nach einigen Tagen ein Ergebnis vorliegen und es können unter Umständen weitere Behandlungsschritte eingeleitet werden.

Die 5 wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen

Wir haben Ihnen die wichtigsten 5 Vorsorgeuntersuchungen zusammengestellt und hoffen sehr, dass Sie dies zum Anlass nehmen, mehr auf Ihre Gesundheit zu achten und alle Möglichkeiten der Vorsorge wahrzunehmen.

1. Krebsvorsorge

Auch wenn die folgenden Punkte 2 und 3 ebenfalls zur Früherkennung von Krebs dienen, werden diese aufgrund ihrer Bedeutung und Häufigkeit separat betrachtet. Bei der sonstigen Krebsvorsorge geht es insbesondere um einen möglichen Hautkrebs. Beim Hautkrebs-Screening handelt es sich in aller Regel um eine reine Sichtkontrolle durch einen Dermatologen. Es werden Hautverfärbungen, Leberflecken, Muttermale und Warzen auf ihre Gut- oder Bösartigkeit hin untersucht. In manchen Fällen müssen auch winzige Hautproben entnommen und im Labor untersucht werden.

2. Darmspiegelung

Laut Robert-Koch-Institut wird bei einem von 15 Männern im Laufe des Lebens Darmkrebs diagnostiziert. Wenn man sich diese doch recht hohe Zahl vor Augen führt, ist die Screening Verweigerung von Männern im Allgemeinen unerklärlich. Um Darmkrebs zu erkennen wird neben einer Darmspiegelung auch eine Stuhlprobe ausgewertet.

Bei der Spiegelung des Darms ist es zudem möglich, gutartige Polypen zu entfernen, bevor Sie sich in ein Krebsgeschwür verändern. Hier wird also nicht nur prüfend, sondern auch präventiv eingegriffen.

3. Untersuchung der Prostata

Auch wenn die Ursachen für die Entstehung von Prostatakrebs weitestgehend unbekannt sind, so ist das Alter jedoch ein großer Risikofaktor. Hierzu das Robert-Koch-Institut: “Das Risiko für einen 35-jährigen Mann, in den nächsten 10 Jahren zu erkranken, liegt unter 0,1 Prozent, das eines 75-jährigen Mannes hingegen bei etwa 6 Prozent.”

Bei der Untersuchung der Prostata – die ab etwa 45 Jahren begonnen werden sollte – geht es aber nicht nur um die Früherkennung von Krebs, sondern auch um gutartige Veränderungen, wie eine Vergrößerung der Prostata. Eine solche Vergrößerung kann zu Problemen beim Wasserlassen führen und Einfluss auf die Erektionsfähigkeit haben.

Sollten Sie wegen der Vergrößerung der Prostata oder aus einem anderen Grund an einer erektilen Dysfunktion leiden, können Sie dieser in den allermeisten Fällen sehr einfach mit Cialis® oder einem anderen PDE-5 Hemmer begegnen.

Der Arzt wird dem Mann bei der Untersuchung zeigen, wie er selbst eine regelmäßige Abtastung der Prostata durchführen kann. Auch die Lymphknoten der Leiste können bei dieser Untersuchung mit überprüft werden.

4. Blutdruck- und Blutzucker Screening

Wie eingangs erläutert wird im Rahmen der allgemeinen Vorsorgeuntersuchung auch der Blutdruck gemessen und Blut abgenommen.

Blutdruck

Ein erhöhter Blutdruck, der über einen längeren Zeitraum anhält, kann zu ernsthaften Schäden am Herzen und den Gefäßen führen. Je nach Höhe des Blutdrucks erhöht sich das Risiko für einen Herzinfarkt oder Hirnschlag um das Doppelte bis hin zum Zehnfachen. Auch Sehschwäche, Arteriosklerose und Niereninsuffizienz sind mögliche Folgen.

Bitte beachten Sie folgende Werte als Richtschnur:

 

Systolischer Wert

Diastolischer Wert

Optimaler Blutdruck

unter 120 mmHg

unter 80 mmHg

Normaler Blutdruck

120 bis 129 mmHg

80 bis 84 mmHg

Hoch normaler Blutdruck

130 bis 139 mmHg

85 bis 89 mmHg

Leichter Bluthochdruck

140 bis 159 mmHg

90 bis 99 mmHg

Mäßiger Bluthochdruck

160 bis 179 mmHg

100 bis 109 mmHg

Schwerer Bluthochdruck

ab 180 mmHg

ab 110 mmHg

Quelle: Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Unter dem systolischen Blutdruck versteht man den Druck der beim Pumpen von  sauerstoffreichem Blut in die Gefäße entsteht – also dann, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht. Beim diastolischen Blutdruck wird der Druck gemessen, wenn sich der Herzmuskel entspannt. Dieser ist daher immer niedriger.

Blutzucker

Wichtig ist die Messung des HbA1c-Wert und des Nüchternblutzuckers. Mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes müssen Menschen rechnen, die übergewichtig sind, einen erhöhten Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte haben. Oftmals äußert sich ein erhöhter Blutzuckerwert durch einen vermehrten Harndrang, ein gesteigertes Durstgefühl und/oder eine unerklärliche Gewichtsabnahme.

Am HbA1c-Wert lassen sich Langzeitwerte ablesen. Liegt der Wert unter 5,7 Prozent liegt keine Diabetes vor, bei 5,7 bis 6,4 Prozent liegt eine Prädiabetes vor und bei über 6,5 Prozent zeichnet sich ein Hinweis für eine Diabetes ab.

Hinzu kommt die Messung des Blutzuckerspiegels im nüchternen Zustand morgens. Liegt hier der Wert unter 100 mg/dl, ist alles in Ordnung. Zwischen 110 und 125 mg/dl ist es grenzwertig und bei über 126 mg/dl liegt eine Diabetes vor.

5. Cholesterin Screening

Über die Abnahme des Blutes können außerdem die Blutfettwerte gemessen werden. Bei zu viel LDL-Cholesterin kann zu Ablagerungen in den Blutgefäßen kommen. Dies wiederum kann in der Folge zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. HDL-Cholesterin ist das “gute” Cholesterin und ein höherer Wert wünschenswert.

Beim HDL-Wert sollte ein Wert von 40 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder 1,03 Millimol pro Liter (mmol/l) nicht unterschritten werden. Der LDL-Wert sollte bei unter 116 mg/dl beziehungsweise 3,0 mmol/l liegen.  Ein Triglyceride Wert von unter 150 mg/dl (1,7 mmol/l) sollte zudem angestrebt werden.

Zusammenfassung

Männer sind wahre Vorsorge-Muffel. Dabei sind die Untersuchungen schmerzfrei und unproblematisch durchzuführen. Wenn man bedenkt, dass dadurch viele Krankheiten rechtzeitig erkannt und behandelt werden können, kann man den Aufruf zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen nur unterstützen.

Quellen

  • https://www.muenchener-verein.de/ratgeber/gesundheit/vorsorge-bei-maennern/
  • https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Darmkrebs/darmkrebs_node.html
  • https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Prostatakrebs/prostatakrebs_node.html