Die Rolle der persönlichen Assistenz im Alltag von Menschen mit Behinderung

Von | 12. November 2023
Persönliche Assistenz

Persönliche Assistenz
(C) Adam / Pixabay

Wie schwer das Leben sein kann und wie undurchführbar ursprünglich einfache Tätigkeiten werden, zeigt sich oftmals erst dann, wenn eine gesundheitliche Beeinträchtigung vorliegt. Betroffene sind dann auf die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen. Dabei ist vor allem persönliche und maßgeschneiderte Hilfe essenziell – und das Übernehmen selbst kleiner Aufgaben fördert die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Das gilt um so mehr für Menschen mit einer schweren und dauerhaften Behinderung. Wer nicht auf die Hilfe der Angehörigen angewiesen sein möchte oder vor der Perspektive Pflegeheim zurückschreckt, kann auf das Modell der Persönlichen Assistenz zurückgreifen.

Menschen mit Behinderung eine Perspektive bieten – im gewohnten Umfeld

Eine persönliche Assistenz, zum Beispiel in Berlin, nimmt viele kleine und große Aufgaben ab. Das gemeinsame Miteinander steht bei einem Assistenzdienst im Mittelpunkt. Solch kompetente Hilfe findet man beispielsweise unter www.futura-berlin.de. Betroffene bekommen damit eine neue Perspektive, ohne sich dafür aus ihrem gewohnten Umfeld verabschieden zu müssen. Denn da zu wohnen, wo man mit den eigenen Bekannten, Freunden und der Familie viele schöne Momente verbracht hat, auch das ist Lebensqualität. Aus verständlichen Gründen suchen Menschen mit Behinderung daher vermehrt nach Hilfe vor Ort, damit sie weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen können – wenn auch unterstützt durch zielführende punktuelle Hilfeleistungen.

Derartige Assistenzdienste sind mittlerweile in fast allen Städten zu finden. Bei den Hilfeleistungen steht die Alltagshilfe im Vordergrund. Diese findet zum Beispiel im Haushalt statt, wenn Menschen mit Einschränkung körperlich oder mental nicht in der Lage sind, den Einkauf, das Kochen oder Reinigungsarbeiten selbst zu erledigen. Auch in puncto Mobilität ist eine Assistenz wichtig. Zum Beispiel, um Betroffene zu Arztterminen zu begleiten, mit ihnen gemeinsam einkaufen zu gehen oder einfach ein paar schöne Stunden in einem Park oder mit anderen Freizeitaktivitäten zu verbringen. So bekommen Menschen mit Einschränkungen weiterhin die Möglichkeit, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Persönliche Assistenzen verhindern proaktiv eine soziale Isolation, wie sie Menschen mit mentalen oder körperlichen Behinderungen schnell ereilen kann – vor allem solche ohne engen Freundeskreis. Und dazu kommt ein nicht ganz unwichtiges Detail: Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist hierzulande ein gesetzlich verbrieftes Recht.

Mögliche Leistungen und Handgriffe, die eine persönliche Assistenz im Alltag übernimmt

  • Pflegeleistungen zuhause
  • Unterstützung beim Putzen, Kochen, Anziehen etc.
  • gemeinsame Besuche in Bildungs- und Kultureinrichtungen
  • Unterstützung bei der ausgeübten Arbeit von Betroffenen
  • Hilfe bei Bildung und Ausbildung z.B. im Betrieb, Schule oder Hochschule
  • Unterstützung beim Besuch von Ärzten und Therapeuten
  • flexible Begleitung bei individuellen Freizeitgestaltung

Ein wichtiger Faktor der Persönlichen Assistenz ist es, Angehörigen zur Seite zu stehen. Damit ist eine individuelle Abstimmung der Betreuung möglich, zum Beispiel, wenn die Verwandtschaft sich mit einem Urlaub eine Auszeit nimmt und dann temporär mehr Aufgaben durch die persönliche Assistenz übernommen werden muss. Die persönlichen Assistentinnen und Assistenten sind für Angehörige eine große Hilfe, insbesondere, wenn diese bis vor kurzem wenig mit behinderten Menschen zu tun hatten und sich folglich an die neue Situation noch gewöhnen müssen. Assistenzdienste können den Angehörigen auch wertvolle Tipps im Umgang mit einer Behinderung geben.

Momente genießen können, unterwegs sein und zusammen durchs Leben gehen.

In Deutschland leben laut dem Statistischen Bundesamt mehr als 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung – sie alle benötigen mehr oder weniger Hilfe. Aber auch Menschen ohne Schwer- oder Schwerstbehindertengrad sind hie und da im Alltag auf Hilfeleistungen angewiesen oder profitieren zumindest von solch einer Unterstützung. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man nach einer schweren OP in den Alltag zurückfinden muss. Persönliche Assistenten verstehen sich dabei nicht ausschließlich als verlängerter Arm, sondern auch als Trostspender und empathische Unterstützung, als offenes Ohr ebenso wie jemand, der gute Ratschläge geben kann. Dabei verstehen sie sich nicht als Freund, der kostenlos Services übernimmt. Denn gerade eine professionelle Distanz ist wichtig, um in der Persönlichen Assistenz keinen Burnout zu erleiden.

Hilfe leisten – da, wo sie nötig ist und dann, wenn sie gebraucht wird

Ob direkt vor Ort, gemeinsam bei einer Kur oder im Urlaub: Persönliche Assistentinnen und Assistenten werden da tätig, wo Menschen mit Einschränkungen sie brauchen. Dabei agieren sie als physische und mentale Unterstützung auf Augenhöhe, und legen so das Fundament für mehr Lebensqualität. Die Persönliche Assistenz ist praktizierte Teilhabe und gelebte Autonomie: Ein Leben ohne die Bevormundung durch die Angehörigen und den eng getakteten Dienstplan eines Heims.