Pollen, Milben, Schadstoffe – Tipps für eine gesunde, allergenarme Kinderzimmereinrichtung

Von | 15. September 2021

Allergien bei Kindern nehmen zu

Immer mehr Kinder leiden unter Heuschnupfen, sind allergisch gegen Hausstaubmilben oder reagieren empfindlich auf Schadstoffe. Die Symptome lassen sich gering halten, wenn entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Dennoch möchte man den Kleinen natürlich eine kindgerechte Umgebung bieten.

Kinderzimmer mit 2 spielenden Mädchen

Kinderzimmer mit 2 spielenden Mädchen
© Bildagentur PantherMedia / kate_ptz

Diese Tipps helfen dabei:

Der Raum

Das Kinderzimmer sollte trocken sein, regelmäßig gelüftet (gegebenenfalls Pollenschutzgitter am Fenster anbringen) und gleichmäßig, aber nicht übermäßig beheizt werden. Wenn möglich sollte es keine Außenwand nach Norden oder Westen haben. Diese Wände sind am anfälligsten für Feuchtigkeit von außen und für die Bildung von Kältebrücken. Das kann Schimmelpilzbildung begünstigen. Naturharzgebundener Kork gilt als besonders allergenarmer Fußbodenbelag, ist allerdings nicht gerade unempfindlich und damit für das Kinderzimmer nicht immer ideal. Unversiegelte Dielen oder Parkett aus Massivholz können gute Alternativen sein. Gerade bei Problemen mit Hausstaub oder Pollen sind Teppiche eher ungeeignet. Wandfarben und Tapeten können Schadstoffe enthalten, die die Atemluft belasten. Kalkfarben (eventuell gefärbt mit schwermetallfreien Farbpigmenten), Papiertapeten und Zellulosekleister sind am unbedenklichsten. Produkte mit dem Blauen Engel als Qualitätssiegel sind ebenfalls für eine gesundheits- und umweltschonende Raumgestaltung geeignet.

Die Einrichtung

Gegen Probleme mit Hausstaub, Milben oder Pollen hilft natürlich vor allem die regelmäßige, gründliche Reinigung. Möbel für das Kinderzimmer sollten deshalb gut zu reinigen sein und so platziert werden, dass alles gut erreicht werden kann. Auf hohen Schränken, in engen Nischen und verwinkelten Ecken sammelt sich zu leicht Staub an. Möbel auf hohen Füßen erleichtern das Saubermachen darunter. Alternativ sollten Möbel vollständig am Boden aufliegen, damit sich darunter nichts ansammeln kann. Offene Regale mit Spielzeug sind ebenfalls anfällig für Staub. Besser sind Schränke mit Türen oder verschließbare Spielzeugtruhen oder -boxen. Massivholzmöbel für das Kinderzimmer, die idealerweise gar nicht oder nur lösungsmittelfrei behandelt wurden, sind für ein gesundes Raumklima vorteilhaft. Pressholz mit Furnier hingegen kann Schadstoffe wie Formaldehyd ausgasen. Auch die Herkunft des Holzes sollte beachtet werden, denn häufig kommen im Holzanbau Insektizide und Pestizide zum Einsatz, die sich im Holz anreichern können. Insbesondere bei der Wahl des Bettes sollte darauf geachtet werden. Anbieter nachhaltiger Kinderbetten und Anbieter nachhaltiger Möbel führen häufig auch passende Matratzen mit speziellen waschbaren Bezügen für Allergiker. Textilien sollten im Allergiker-Kinderzimmer generell sparsam eingesetzt werden, gut waschbar und ebenfalls allergenarm sein. Für das Fenster kann ein abwischbares Lamellenrollo günstiger sein als Vorhänge aus Stoff.

Das Spielzeug

Gerade kleine Kinder haben viel Kontakt mit Spielzeugen und stecken sie auch gern mal in den Mund. Leider kann aber auch Spielzeug schadstoffbelastet sein. Weichmacher, Schwermetallfreie oder Formaldehyd werden bei Testungen immer wieder in Spielmaterialien entdeckt. Spielzeug mit dem GS-Siegel genügt den gesetzlichen Mindeststandards und ist entsprechend geprüft. Wer noch genauer hinschauen möchte oder muss, bekommt entsprechende Informationen beispielsweise bei der Schadstoffberatung der Verbraucherzentrale.
Generell sind auch die eigenen Sinne ein guter Hinweisgeber beim Spielzeugkauf. Was sehr chemisch riecht oder bei Berührung gleich abfärbt, ist meist nicht ideal. Bei einer Hausstauballergie sind vor allem Kuscheltiere ein problematisches Thema. Sie sollten im Interesse des Kindes dennoch möglichst nicht ganz tabu sein, denn die Plüschfreunde sind wichtig für Kinder. Allerdings sollten sie in reduzierter Anzahl vorhanden und problemlos waschbar sein. Auch anderes Spielzeug sollte sich leicht reinigen lassen.